In meinen Projektentwicklungsworkshops stelle ich immer wieder fest, dass es Projektleitungen oder den Projektteams schwerfällt, ihre Ideen zu konkretisieren. Den Bedarf zu beschreiben fällt meist leicht, geht es dann in die Beschreibung der Zielvorstellungen, kann meist a) die Lösung des Problems nicht konkret benannt werden und b) nur schwer eine Vision entwickelt werden.  

In der Regel ist es so, dass von Projektleitungen ein Konzept erwartet wird, welches Rahmenbedingungen beschreibt. Es geht um Fakten, weniger um Emotionen. In der Projektförderung sozialer Arbeit geht es in dem Moment, wo es um die Gestaltung sozialer Räume oder um gesellschaftliche und soziale Teilhabe geht (die Überschrift ist die Inklusion) auch um Emotionen. Überall dort, wo sich Menschen engagieren, um eine Verbesserung von Lebensbedingungen für Andere und mit Anderen zu erreichen, geht es um Emotionen. Die Projekte müssen solide geplant werden, das ist keine Frage. Sorgfältig geplant, nach den Regeln des klassischen Projektmanagement und den Vorgaben des Förderers, erhöht sich die Chance Fördergelder bewilligt zu bekommen. Visualisieren ist nach meiner Erfahrung eine ideale Methode, um über das Erzeugen von Bildern in den Köpfen der Planer: innen, konkret zu werden. Unser Gehirn liebt Bilder und verknüpft automatisch wichtige Aspekte, die zur Umsetzung gehören. Über Bilder können Fakten geschaffen werden. Über Bilder manifestieren sich Ziele. Über Bilder werden Meilensteine und Zielvorstellungen sichtbar und messbar (zum Beispiel über das Zeichnen einer Landkarte).

Mein Tipp für Dich: Die Lösung des Problems kannst Du erreichen, indem Du in Deinem Projekt ganz konkrete Schritte planst, um Dein Ziel zu erreichen. Diese Schritte nennt man Aktivitäten (zum Beispiel Netzwerktreffen organisieren, Flyer entwickeln, Veranstaltungskalender entwickeln, Beratungen durchführen etc.). Diese Aktivitäten setzt Du in einem von Dir festgesetzten Zeitfenster um (der sogenannte Durchführungszeitraum, Projektzeitraum, Förderzeitraum).

Die Planungen kannst Du nur dann machen, wenn Du Deine Ziele kennst. Deine Ziele kannst Du visualisieren. Ich frage meine Projektpartner: innen: „Wenn das Projekt heute zu Ende wäre, was wäre für Dich/ für euch ein gutes Ergebnis?“. Und „woran könntest Du/ könntet Ihr erkennen, dass das Projekt erfolgreich verlaufen ist?“. Visionen entwickelt man über Emotionen. Deshalb spüre dem einmal nach. Male zum Beispiel eine Projektlinie mit Meilensteinen und male ein Bild, wie sich das Projekt am Ende darstellen kann.

Die Übung kannst Du auch währender Umsetzung des Projektes, zum Beispiel in Reflexionsphasen einbauen und so Dein Ergebnis immer wieder überprüfen.

Ich wünsche Dir viel Freude beim Ausprobieren.